Wieder ein Krimi in Frankfurt mit Happy End für die Roten Teufel
Mit 6:5 (2:3, 2:1, 1:1) n.P. gewann das Hessenliga-Team der Roten Teufel Bad Nauheim am Samstagabend nach einem erneuten Krimi das Punktspiel bei der Eintracht aus Frankfurt, womit die Kurstädter den dritten Tabellenplatz festigen, während Frankfurt aufgrund des gewonnenen Zählers die Tabellenführung von Kassel übernimmt. "Wir waren wieder am Anfang nicht auf dem Eis und erneut zu unkonzentriert. Ab dem zweiten Drittel haben wir es besser gemacht und mit etwas Glück hätte es fast wieder zu einem Sieg mit drei Zählern gereicht. So nehmen wir die zwei Punkte aber gerne mit", sagte RT-Coach Martin Flemming nach dem Spiel.
Die Partie begann - wie beim letzten Aufeinandertreffen in der Außenhalle am Ratsweg - mit einer halbstündigen Verspätung, nachdem diesmal ein vorangegangenes Nachwuchsspiel länger als geplant dauerte. Somit fand das Eröffnungsbully erst um 20.45 Uhr statt. Frankfurt schien die Verzögerung nicht geschadet zu haben, sie waren hellwach und gingen nach 12 Sekunden gleich nach dem ersten Schuss durch Lambert mit 1:0 in Führung. Den Hausherren gehörten die Anfangsminuten, die Roten Teufel waren zu weit weg vom Gegenspieler und gewährten ihnen einigen Freiraum. Frankfurt machte aus seinen Möglichkeiten aber zu wenig und konnte auch aufgrund eines bestens aufgelegten Nils Flemming im RT-Gehäuse nicht erhöhen. Stattdessen kamen die Kurstädter ab der 9. Minute - auch Dank eines Überzahlspiels - besser ins Match: nachdem Travis Pruden und Max Stark noch am SGE-Goalie scheiterten, war es Ivans Jermakovs, der mit einem Blueliner zum 1:1 ausglich. Frankfurt wollte antworten - und tat dies auch: etwas mehr als eine Minute später legte Köfer wieder vor, nachdem die Bad Nauheimer Defensive erneut zu viel Spielraum ließ. Fast im Gegenzug aber wieder der Ausgleich, nachdem Miles Steinschneider am Frankfurter Verteidiger dran blieb, diesen zu einem Fehler zwang und letztlich sogar noch den Torhüter mit dieser Einzelleistung überwinden konnte (11.). Die Badestädter wollten jetzt mehr, liefen aber ins offene Messer: Zislin lauerte im Rücken der Bad Nauheimer Abwehr, erhielt einen langen Pass und ließ Flemming mit einem Breakaway beim 3:2-Pausenstand keine Chance.
War das erste Drittel somit von viel Action und teilweiser Hektik geprägt, beruhigte sich das Ganze ab Drittel zwei etwas. Beide Teams taten jetzt mehr für ihren eigentlichen Matchplan, so dass sich ein interessantes und spannendes Hessenliga-Spiel entwickelte. Die Großchancen wie im ersten Abschnitt gab es fortan zwar nicht mehr, dafür aber sehenswerte Spielzüge auf beiden Seiten. Die Roten Teufel zogen dabei langsam aber sicher die Spielanteile auf ihre Seite und glichen folgerichtig durch Lukas Hampl in der 28. Minute erneut aus. Die Wetterauer blieben dran und wollten nun nachlegen: mit viel Willenskraft war es Felix Müller, der die Gäste in der 32. Minute erstmals in Front brachte. Es war auch Müller, der direkt im nächsten Spielzug erneut eine Riesenchance auf der Kelle hatte, diesmal aber am Torhüter scheiterte. Der Bad Nauheimer Angreifer hätte das Drittel wohl ganz alleine für die Gäste entscheiden können, denn in Unterzahl war es wieder der Stürmer mit der Nummer 19, der nach einem Breakaway nicht an Murgas vorbei kam (34.). Eine Minute später hatte auch Travis Pruden einen Alleingang, erneut war der Goalie zur Stelle und hielt sein Team damit im Spiel. Der Ausgleich für Frankfurt war eher glücklicher Natur, als der Puck irgendwie abgefälscht auf der Kelle von Giménez landete, der sofort abzog und das 4:4 markierte, womit es dann auch in die zweite Pause ging.
Im letzten Abschnitt wurde es nochmal richtig spannend: in Überzahl legten die Gäste durch Max Stark mit einem Rebound nach einem Pruden-Schuss auf 5:4 vor (45.). In der Folgezeit kassierten die Gäste gleich zwei Strafen, Frankfurt konnte 40 Sekunden lang mit zwei Mann mehr agieren. Die erste Strafe killten die Gäste mit viel Einsatz, die zweite nutzten die Hausherren durch Lambert zum 5:5-Ausgleich (48.). Beide Teams spielten in der Schlussphase auf Sieg und kamen zu ihren Gelegenheiten, die Torhüter hielten aber alles, was auf ihre Kästen kam. So auch Frankfurts Murgas in der 58. Minute, als die Roten Teufel - wieder durch Felix Müller - die Großchance auf den "Dreier" hatten, der Goalie aber Sieger im Eins-auf-Eins blieb. Somit ging es ins Penaltyschießen. Auch hier war es spannend: es dauerte bis zum siebten Durchgang, ehe Marcel Rost mit seinem Treffer zu fortgerückter Stunde, als in der großen Halle schon lange die Lichter erloschen waren, den Zusatzpunkt klar machte.
Zwei Partien haben die Roten Teufel in der Hauptrunde noch zu absolvieren, ehe es am 12./13. April im heimischen Colonel-Knight-Stadion zum "Final Four"-Turnier kommt. Am 9.3. empfängt man zuhause die Löwen Frankfurt, am 23.3. geht es zum Abschluss nach Darmstadt. Je nach Ausgang der anderen Partien dürften die Mannen von Martin Flemming den dritten Platz so gut wie sicher haben, Platz zwei ist auch noch im Bereich des Möglichen. "Wichtig ist aber, dass wir zuhause ein starkes Endturnier spielen. Gegen wen das im Halbfinale sein wird, werden wir dann sehen. Wir wollen unser bestes Eishockey spielen und dafür in den noch ausstehenden zwei Partien alles geben", so der RT-Coach.
Eintracht Frankfurt - RT Bad Nauheim 5:6 n.P. (3:2, 1:2, 1:1)
Tore:
1:0 (00:12) Zislin (Lambert, Giménez)
1:1 (09:15) Jermakovs (Stark, Hampl) PP1
2:1 (10:34) Köfer (Nüsse, Polianskii)
2:2 (10:56) Steinschneider
3:2 (17:29) Zislin (Laue, Nüsse)
3:3 (26:16) Hampl (Rost, F.Flemming)
3:4 (31:10) Müller (F. Flemming, Rost)
4:4 (38:17) Giménez (Svacha)
4:5 (44:45) Stark (Pruden) PP1
5:5 (47:36) Lambert (Köfer, Svacha) PP1
5:6 (60:00) Rost PS
Strafminuten: SGE 16 / RTBN 12