Kassel löst Rote Teufel als Hessenliga-Meister durch einen 3:1-Sieg im Finale ab
Es hat nicht sollen sein mit der Titelverteidigung: im Endspiel des "Final Four"-Turniers der Eishockey-Hessenliga unterlagen die Roten Teufel Bad Nauheim am frühen Sonntagabend der EJ Kassel 89ers mit 1:3 (1:1, 0:0, 0:2) und müssen somit den Pokal nach Nordhessen abgeben. "Das zweite Gegentor hat uns unter dem Strich den Titel gekostet, ich bin aber trotzdem stolz auf die Leistung des Teams. Nächste Saison starten wir einen erneuten Anlauf", so RT-Coach Martin Flemming nach der Partie.
Es war ein spannendes Finale - noch spannender als das Halbfinale tags zuvor, das die Kurstädter knapp mit 5:4 gegen Eintracht Frankfurt (die sich gegen die Löwen Frankfurt mit 4:3 n.P. den dritten Platz sicherten) gewinnen konnten. Die Anfangsphase gehörte den Hausherren, die erstmals das Endturnier im Colonel-Knight-Stadion ausrichteten. Folgerichtig fiel das 1:0 durch RT-Kapitän Florian Flemming in der 5. Spielminute, nach dem die Roten Teufel weiter Druck auf den Kasten von Kassels Goalie Ondraschek ausübten. Man versäumte es aber in dieser Phase des Matches, einen Treffer nachzulegen, während die 89ers immer wieder nach Kontern gefährlich vor dem Gehäuse vom bestens aufgelegten Nils Flemming im Kasten der Wetterauer auftauchten. Es war aber - passend zum Wochentag - ein echter Sonntagsschuss durch Kassels Löwing, der den Gästen den 1:1-Pausenstand brachte.
Im Mittelabschnitt wog das Geschehen hin und her: beide Teams spielten nach vorne und der Abschnitt hatte weitaus mehr zu bieten als ein torloses Remis in den zweiten 20 Minuten. Allerdings war dies auch den Top-Leistungen beider Goalies geschuldet, nicht umsonst wurden sie jeweils zu den Spielern des Spiels nach dem Schlusspfiff gewählt. Aber auch ohne Treffer zeiget der Durchgang intensives und schnelles Eishockey auf Top-Niveau, das vor über 400 Zuschauern Werbung für die Hessenliga machte. Somit war es mit zunehmender Spielzeit klar, dass der zweite Treffer vorentscheidenden Charakter in diesem engen Match haben würde. Es dauerte bis zur 52. Spielminute, ehe Kassel nach einem Bad Nauheimer Stellungsfehler in Person von Lukas Vit frei durch war, der Stürmer ließ Flemming beim 1:2 keine Chance. Die Roten Teufel mussten nun mehr riskieren und die Abwehr öffnen, was Bödefeld mit dem 1:3 in der Schlussminute und der endgültigen Entscheidung nutzte.
"Natürlich hätten wir gerne die Meisterschaft erneut nach Bad Nauheim geholt, heute war Kassel halt diesen einen Tick besser. Wir können trotzdem stolz auf die Saison und unsere gezeigten Leistungen sein", sagte Kapitän Florian Flemming nach der Partie. Und auch Ex-DEL2-Profi Daniel Ketter machte das Finalturnier sichtlich Spaß: "Es war für mich nach längerer Pause zwar sehr herausfordernd, aber das sind alles gute Jungs und ich kann mir gut vorstellen, auch in der nächsten Spielzeit bei dem ein oder anderen Spiel dabei zu sein", so der 40-Jährige, der fast 900 Profispiele in seiner Laufbahn absolviert hat.
Nach der Partie wurde in "Willy's Pub" am Burgplatz bis spät am Abend der Vizemeister-Titel gefeiert, ab heute steht dann die Sommerpause und das in Kürze beginnende Vorbereitungs-Training auf die nächste Spielzeit auf dem Programm. Ein großes "Dankeschön" geht an alle Helfer, ohne die eine Durchführung des "Final Four"-Turniers nicht möglich gewesen wäre. Hier ist stellvertretend u.a. der Fanclub "Rote Teufel" genannt, der sich perfekt um den Ausschank und den Grill gekümmert hat. Aber auch alle hier nicht namentlich erwähnten Unterstützern sei für den Einsatz gedankt, es hat allen Beteiligten viel Spaß gemacht. "Das Turnier war bestens organisiert, vielen Dank an die Roten Teufel", sagte abschließend dann auch Ligenleiter Jobst Braun vom Hessischen Eissportverband (HEV).
Roten Teufel Bad Nauheim - EJ Kassel 89ers 1:3 (1:1, 0:0, 0:2)
Tore:
1:0 (04:17) Flemming (Lindemann)
1:1 (15:06) Löwing (Bödefeld, Khelemendyk)
1:2 (51:32) Vit (Pilger, Löwing)
1:3 (59:03) Bödefeld (Jorch, Pilger)
Strafminuten: RTBN 2 / EJK 8
Zuschauer: 418
(Fotos: Lena Ante)
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Final Four (MO, 14. April 2025)

Spielszene aus dem Final Four-Finale
Meister Kassel feiert auf dem Eis