Doppelspielwochenende der U20 gegen Essen
Spiel 1: Rote Teufel Bad Nauheim - ESC Moskitos Essen 2:6 (0:2, 1:2, 0:2)
Mit einem dezimierten Kader und nur 12 Feldspielern sowie einem Torwart traten die Roten Teufel gegen die lauf- und spielstarken ESC Moskitos Essen an. Unterstützung erhielten sie von zwei U17-Spielern und zwei Förderlizenzspielern aus Neuss, um das Team spielfähig zu machen, doch verletzungsbedingt blieben weiterhin Lücken im Kader. Die Moskitos Essen nutzten diese Schwächen konsequent und sicherten sich einen souveränen Sieg.
1. Drittel
Die Moskitos Essen starteten druckvoll ins Spiel und waren deutlich lauffreudiger und agiler am Puck. Durch präzises Aufbauspiel und ein zielstrebiges Angriffsspiel generierten sie viele Chancen und gingen verdient mit 1:0 in Führung. Wenig später nutzte Essen ein Powerplay, das von viel Puckkontrolle und dominanten Torschüssen geprägt war. Bad Nauheims Torhüter, Nikola Stefanov, vereitelte zwar zunächst weitere Treffer, doch die neu formierte Defensive war letztlich machtlos: Durch die defensiven Umstellungen war das Team unsortiert, und Essen kombinierte nach Belieben. So fiel schließlich das 2:0 für Essen, und das Drittel endete mit einem komfortablen Vorsprung für die Gäste.
2. Drittel
Kaum war das zweite Drittel angepfiffen, erhöhte Essen in einer erneuten Druckphase direkt auf 3:0. Bad Nauheim erhielt kurz darauf die Chance zum Anschluss, als zwei Essener Spieler auf die Strafbank mussten und die Gastgeber in einer 5-gegen-3-Überzahl agieren konnten. Aleksandar Stanimirov nutzte die Gelegenheit und verkürzte auf 1:3, was die Hoffnung auf eine Aufholjagd weckte.
Danach wurde das Spiel zunehmend von Strafen auf beiden Seiten unterbrochen. Essen handelte sich eine Serie von Strafen ein, wodurch Bad Nauheim fast zehn Minuten in Überzahl agieren konnte, zeitweise sogar im 5-gegen-3. Doch das Powerplay der Roten Teufel blieb enttäuschend: Es war zu statisch, ideenlos und vor dem Tor zu harmlos, so dass die Überzahlspiele ungenutzt verstrichen. Zudem führte Essens aggressives Unterzahlspiel zu gefährlichen Kontern, die Bad Nauheim immer wieder in Bedrängnis brachten. Noch vor Drittelende erhöhte Essen auf 4:1, womit die Gastgeber weiter unter Druck gerieten.
3. Drittel
Der Beginn des Schlussdrittels verlief zunächst vielversprechend für Bad Nauheim. In einer weiterhin laufenden 5-gegen-3-Überzahl erzielte Mika Sohn sein zweites Tor des Abends und brachte sein Team auf 2:4 heran. Doch die Freude währte nur kurz, da Bad Nauheim kurz darauf eine Strafe kassierte und Essen im darauffolgenden Powerplay den alten Abstand mit einem Treffer zum 5:2 wiederherstellte.
Im 5-gegen-5-Hockey setzte Essen weiterhin konsequent nach, kombinierte sich schnell und zielgerichtet durch das Bad Nauheimer Drittel und traf schließlich zum 6:2-Endstand. Das Spiel endete mit weiteren Strafen auf beiden Seiten und einem verdienten Sieg für die Moskitos Essen.
Fazit
Essen brachte das erste Spiel des Wochenendes souverän und ungefährdet nach Hause. Die Roten Teufel wirkten im Spielaufbau unstrukturiert, vor dem Essener Tor harmlos und gingen aus Zweikämpfen meist nur als zweiter Sieger hervor. Die schwache Leistung im Powerplay und mangelnde Laufbereitschaft machten sich deutlich bemerkbar. Essen hingegen zeigte ein kombinationsstarkes, schnelles Spiel und dominierte die Partie mit gut herausgespielten Torchancen und zielstrebigen Abschlüssen. Die Gäste waren läuferisch überlegen, kämpften um jeden Puck und sorgten vor dem Bad Nauheimer Tor immer wieder für Gefahr.
Mit dieser Leistung hat Essen im bisherigen Saisonverlauf einen klaren Vorteil über Bad Nauheim gezeigt und kommt nach drei Spielen gegen die Roten Teufel auf 20 erzielte Tore und nur 8 Gegentreffer. Bad Nauheim wird am Sonntag eine deutliche Steigerung zeigen müssen, um das zweite Spiel des Doppelspieltags ausgeglichener zu gestalten.
Spiel 2: Rote Teufel Bad Nauheim - ESC Moskitos Essen 5:9 (3:4, 0:3, 2:2)
Im zweiten Spiel des Wochenendes gegen die Moskitos Essen zeigte sich die U20 der Roten Teufel Bad Nauheim zu Beginn wacher und lauffreudiger als am Vortag. Dennoch war es Essen, das das Spielgeschehen bestimmte und bereits nach neun Minuten mit 0:2 in Führung ging. Mika Sohn konnte jedoch mit einem Treffer für Bad Nauheim zum 1:2 verkürzen, was Hoffnung auf eine Aufholjagd aufkommen ließ. Das erste Drittel war von zahlreichen Toren und Strafen geprägt, mit einem Powerplay-Treffer für Essen. Dennoch blieb Bad Nauheim gefährlich und traf noch zweimal durch Aleksandar Stanimirov ins Netz, sodass das Drittel mit einem Spielstand von 3:4 endete.
2. Drittel
Im mittleren Abschnitt nahm die Intensität des Spiels weiter zu, und es hagelte Strafen auf beiden Seiten. Die Roten Teufel konnten jedoch keine ihrer Chancen in Tore umwandeln, während Essen die Gelegenheit nutzte, die Führung auszubauen. Im 5-gegen-5 erhöhten die Moskitos auf 3:5, ehe ein Powerplay-Treffer den Abstand vergrößerte. Zum wiederholten Male kassierte Bad Nauheim sogar ein Shorthanded Goal in eigener Überzahl. Am Ende des zweiten Drittels zeigte die Anzeigetafel einen ernüchternden Stand von 3:7 für Essen, was die Hoffnungen der Roten Teufel auf eine Wende stark dämpfte.
3. Drittel
Das letzte Drittel gestaltete sich torreich und ausgeglichen, beide Teams trafen jeweils dreimal ins gegnerische Tor. Bad Nauheim punktete mit Tim Wingen, Mika Sohn und Louis Szymanski und konnte sogar noch eines der seltenen Powerplay-Tore zum 5:9 erzielen, doch das schwache zweite Drittel mit null Treffern und drei Gegentoren ließ ein ernsthaftes Comeback in weite Ferne rücken.
Fazit
Auch im zweiten Spiel des Wochenendes war die Mannschaft aus Essen zu stark für die dezimierte Bad Nauheimer U20, die mit der Mindestanzahl an spielfähigen Spielern antrat. Ohne Unterstützung der U17-Spieler, dafür aber mit zwei Förderlizenzspielern, 10 Feldspielern und einem Torhüter fehlte es an der nötigen Breite und Energie, um ein kräfteraubendes Spiel über 60 Minuten erfolgreich zu gestalten.
Das Powerplay bleibt eine Schwachstelle in den Special Teams der Roten Teufel, die insgesamt zu wenig Effektivität in Überzahl zeigen. Mit nur drei verwerteten Powerplay-Chancen in 35 Überzahlspielen und einer Unterzahlquote von 70,97 % zeigen die bisherigen sieben Saisonspiele, dass die Special Teams dringend verbessert werden müssen. Besonders auffällig ist die Schwäche im eigenen Powerplay, wo bereits fünf Shorthanded Goals kassiert wurden. Zudem belastet eine Strafzeiten-Bilanz von über 10 Minuten pro Spiel die Mannschaft regelmäßig und verschafft dem Gegner zu viele Gelegenheiten.
Die Spieler der Roten Teufel demonstrieren Einsatzbereitschaft und Leidenschaft für das Spiel. Doch um in der Leistungsklasse des deutschen Eishockeys mithalten zu können, braucht es neben dem Einsatz der Mannschaft auch eine breitere Unterstützung des gesamten Vereins, besonders in Hinblick auf die personelle Situation. Andernfalls könnte es schwer werden, die Saison erfolgreich zu Ende zu spielen, insbesondere wenn U17- und Förderlizenzspieler aufgrund von Terminkonflikten nicht zur Verfügung stehen. Auch auf einen Ausfall der bisher glänzend spielenden Torhüters Nikola Stefanov hätte die U20 bisher keine Antwort.