Aufholjagd wird nicht belohnt: Hessenliga-Team der Roten Teufel verliert in Kassel mit 7:9
Mit 7:9 (1:3, 2:3, 4:3) verloren die Roten Teufel Bad Nauheim am gestrigen Sonntagabend in der Eishockey-Hessenliga ein torreiches Match bei den EJ Kassel 89ers in der erstmaligen Neuauflage dieses Duells seit dem Finalsieg im April des letzten Jahres. "Es war mehr drin in dieser Partie", zeigte sich RT-Coach Martin Flemming enttäuscht von dem Ausgang. "Die ersten 30 Minuten haben wir ein wenig verschlafen, dann aber waren wir gut drin im Match und kamen sogar auf 7:7 heran. Am Ende waren es unnötige Strafzeiten, die Kassel auf die Siegesstraße brachte, aber wir hätten in der ersten Hälfte einfach defensiv cleverer agieren müssen. Ein Sonderlob geht an unsere U20-Akteure Ivans Jermakovs, Aleksandar Stanimirov und Nikola Stefanov, die dem Team sehr geholfen haben", so der 53-Jährige Ex-Profi.
Die ersatzgeschwächten Gäste (7 Stürmer, 6 Verteidiger) legten gleich gut los und trafen nach 93 Sekunden durch Kapitän Florian Flemming zur 1:0-Führung. Doch Kassel reagierte schnell: Bereits in der 4. Minute glich der frühere DEL2-Profi Michi Christ für die Gastgeber aus. Zwei weitere Tore von Kassel, darunter sogar ein Unterzahltor von Timon Langnese, brachten die 89ers mit 3:1 in Führung. Defensive Nachlässigkeiten und mangelnde Konsequenz vor dem eigenen Kasten erschwerten es den Roten Teufeln in dieser Phase, gegen die effizienten Kasseler zu bestehen.
Im zweiten Drittel keimte Hoffnung auf, als Flemming mit einem Doppelschlag (25. und 27. Minute) auf 4:3 für die Gäste verkürzte. Kassel zeigte sich jedoch unbeeindruckt, antwortete postwendend und stellte durch weitere Tore von Vihuro (28.) und Löwing in Überzahl (39.) eiskalt auf 6:3 nach 40 Spielminuten.
Nach einer klaren Ansprache in der Kabine präsentierten sich die Roten Teufel im Schlussabschnitt mit einer deutlich besseren Defensivleistung und neuem Kampfgeist. Ivans Jermakovs eröffnete den Torreigen im dritten Drittel mit dem 6:4 (45.), erneut im Powerplay traf Langnese für Kassel zum 7:4 (49.). Damit war der Drops aber noch lange nicht gelutscht: Miles Steinschneider (49.) sowie erneut Flemming mit dessen viertem Tor des Spiels (52.) brachten die Kurstädter bis auf 7:6 heran. Die Gäste waren nun am Drücker und verdienten sich den 7:7-Ausgleich, für den Travis Pruden in der 55. Minute sorgte und damit natürlich großen Jubel bei den Wetterauern auslöste. Mit zwei Strafzeiten in der Schlussphase machten sich die Roten Teufel das Leben aber selber schwer, nachdem Grün für die Hausherren auf 8:7 stellte (57.). Bei gezogenem Goalie war es schließlich Kassels Dmytro Vihuro, der eine Sekunde vor der Schlusssirene den 9:7-Endstand besorgte. Anders als dem DEL2-Team der Roten Teufel, das gestern zuhause die Kassel Huskies mit 3:2 n.V. bezwang, blieb dem Hessenliga-Team am Ende somit nichts Zählbares gegen den nordhessischen Rivalen.
Die 89ers übernehmen mit diesem Erfolg die Tabellenführung in der Hessenliga, die Roten Teufel bleiben auf Platz vier mit sechs Zählern nach fünf Spielen. Das nächste Spiel der Kurstädter steigt am kommenden Sonntag, den 12. Januar 2025 ab 17:15 Uhr, wenn die Kurstädter bei den Löwen Frankfurt zu Gast sind.
EJ Kassel 89ers - Rote Teufel Bad Nauheim 1b 9:7 (3:1, 3:2, 3:4)
Tore:
0:1 (01:33) Flemming (Pruden)
1:1 (03:05) Christ (Ast)
2:1 (10:52) Langnese (Pyszynski, Vit) SH1
3:1 (11:12) Weigelt (Grün, Krech)
3:2 (24:07) Flemming (Stark)
4:2 (25:55) Vihuro (Christ, FPyszynski)
4:3 (26:19) Flemming (Hirsch)
5:3 (27:53) Vihuro (Christ, Vit)
6:3 (38:42) Löwing (Christ, Vit) PP1
6:4 (44:53) Jermakovs (Rost, Flemming)
7:4 (48:10) Langnese (Vihuro, Christ) PP1
7:5 (48:45) Steinschneider (Stark, Pruden)
7:6 (51:50) Flemming (Rost, Steinschneider)
7:7 (54:21) Pruden (Steinschneider)
8:7 (56:33) Grün (Jeske)
9:7 (59:59) Vihuro (Langnese, Vit) ENG
Strafminuten: EJK 10 / RTBN 8
Zuschauer: 100