Aufholjagd nicht belohnt: Kassel 89ers siegen mit 9:6 im CKS
Mit 6:9 (1:3, 2:2, 3:4) unterlag am heutigen Sonntagabend das Hessenliga-Team der Roten Teufel Bad Nauheim die EJ Kassel 89ers, die somit die Tabellenführung in einem erneut torreichen Spiel dieser beiden Kontrahenten behaupten. "Ich bin ein wenig enttäuscht", sagte RT-Coach Martin Flemming nach der Partie. "Wir haben eigentlich gut begonnen, haben dann aber irgendwie den Faden verloren. Am Ende sind wir dem Rückstand permanent hinterher gelaufen, auch wenn wir kurzzeitig nochmal an etwas Zählbarem dran waren", so Flemming.
Sein Team startete konzentriert in dieses Spitzenspiel vor guter Kulisse im Colonel-Knight-Stadion. Gleich der zweite Torschuss der Gastgeber saß: in der 4. Minute traf Florian Flemming zum 1:0, als der RT-Kapitän nach einem Schuss von Jermakovs am schnellsten reagierte und den Puck am Oberliga-erfahrenen EJK-Goalie Adam Ondraschek vorbei über die Linie drückte. Kassel versuchte, schnell zu antworten, so dass sich ein temporeiches und interessantes Match entwickelte, in dem beide zu Gelegenheiten kamen. Aber sowohl der sicher haltende Alexander Goldbrunner im Kasten der Kurstädter wie auch Ondraschek waren stets zur Stelle, wobei Kassels Goalie bei Schüssen von Voskresenskij (8.) und Flemming (11.) Glück hatte, dass die Teufel-Stürmer freistehend am Tor vorbei zielten. Was ab der 14. Minute dann aber bei den Hausherren folgte, fand auch im Nachgang keine Erklärung: Plötzlich verlor man defensiv die Konzentration und wirkte fahrig, was Kassel durch seinen starken Kontingentspieler Bohdan Khelemendyk eiskalt mit dem Ausgleich bestrafte. Der Treffer beflügelte die Nordhessen, die rund anderthalb Minuten später durch einen Blueliner von Tettenborn auf 2:1 in Front gehen konnten. Eine Strafzeit gegen Bad Nauheim nutzte Bödefeld noch vor dem ersten Pausentee sogar noch zum 1:3 aus Sicht der Gastgeber nach 20 Minuten.
Kassel machte im Mittelabschnitt dort weiter, wo sie zur Pause aufgehört hatten: immer einen Schritt und Gedanken schneller als der Gegner kombinierten sie sich vor das Tor von Goldbrunner, der beim 1:4 durch Bödefeld in der 23. Minute keine Abwehrchance hatte. Die Gäste hatten das Geschehen im Griff, die Roten Teufel fanden in dieser Phase keinen Zugang in die Partie und hatten erst in der 29. Minute durch Felix Müller ihren ersten sehenswerten Torschuss in diesem Abschnitt. Als Damm in der 33. Minute gar auf 5:1 für Kassel erhöhte, schien das Match endgültig gelaufen. Aber die Roten Teufel bewiesen Moral: Jan Lindemann mit einem strammen Schuss zum 2:5 (35.) und Kapitän Florian Flemming neun Sekunden vor der zweiten Sirene mit dem 3:5 ließen nochmal Hoffnung zur zweiten Pause aufkommen. Zuvor hatten bereits Müller sowie Sasek zwei gute Gelegenheiten, so dass die Wetterauer den Weg zurück ins Match fanden.
Spätestens als Marcel Rost 51 Sekunden nach Wiederanpfiff den Anschlusstreffer zum 4:5 markierte, hatten die Roten Teufel wieder den Glauben daran, die Partie drehen zu können. Vielleicht war die Szene in der 43. Minute der Schlüssel in diesem Spiel, als Kassels Torhüter Stieglitz, der zum letzten Drittel für Ondraschek kam, einen Schuss von Müller auf der Linie parierte und damit den Ausgleich verhinderte. Bad Nauheim wollte in diesen Minuten des Spiels allerdings zu viel und riskierte einiges zu Lasten der Defensive. Dies nutzten die 89ers durch Khelemendyk zwei Mal nach Konter aus und erhöhten damit auf 7:4 für die Gäste nach rund 50 Minuten. Die Roten Teufel warfen noch einmal alles nach vorne und wurden mit dem fünften Treffer belohnt, als Müller in der 51. Minute für erneute Hoffnung bei den RT-Fans sorgte. Aber nur 15 Sekunden später klingelte es wieder auf der anderen Seite, "in dieser Phase hat Kassel die Tore stets zum aus ihrer Sicht richtigen Zeitpunkt geschossen, im letzten Spiel gegen sie war das bei uns der Fall", sagte Martin Flemming hinterher. Zwar traf Steinschneider in Überzahl noch zum 6:8, Kassels Tettenborn machte mit dem neunten Tor in der 58. Minute ebenfalls im Powerplay den Deckel drauf auf drei verdiente Punkte für Kassel, das allerdings einiges an Arbeit leisten musste, um den Sieg einfahren zu können.
Weiter geht es für die Roten Teufel am kommenden Samstag mit dem Auswärtsspiel bei der Eintracht aus Frankfurt, Spielbeginn ist um 20.15 Uhr. Das nächste und letzte (Punkt-)Heimspiel vor dem "Final Four"-Turnier, das am 12. und 13. April im Colonel-Knight-Stadion ausgetragen wird, findet am 9. März ab 17.45 Uhr gegen die Löwen Frankfurt 1b statt.
RT Bad Nauheim - EJ Kassel 89ers 6:9 (1:3, 2:2, 3:4)
Tore:
1:0 (03:09) Flemming (Jermakovs, Rost)
1:1 (13:34) Khelemendyk (Bödefeld)
1:2 (15:02) Tettenborn (Kristjansson, Peter)
1:3 (19:27) Bödefeld (Kristjansson, Langnese) PP1
1:4 (22:20) Bödefeld (Langnese, Khalemendyk)
1:5 (32:58) Damm (Jorch, Pilger)
2:5 (34:38) Lindemann (Rost, Steinschneider)
3:5 (39:51) Flemming (Stark)
4:5 (40:51) Rost (Müller, Flemming)
4:6 (45:05) Khalemendyk (Bödefeld, Kritjansson)
4:7 (49:44) Khelemendyk (Bödefeld, Krech)
5:7 (50:48) Müller (Flemming)
5:8 (51:03) Biere (Kristjansson)
6:8 (55:12) Steinschneider (Flemming, Rost) PP1
6:9 (57:39) Tettenborn (Bödefeld, Langnese) PP1
Strafminuten: RTBN 10 + 5 + SD (Voskresenskij) / EJK 8